Für das Erlernen des Sportspiels Volleyball stellen das Spielerleben und die Spielfähigkeit die wichtigsten Einflußgrößen dar. Dabei ist als wesentliche Aufgabe anzusehen, Freude am Volleyball zu wecken und zu erhalten. Unabdingliche Voraussetzung eines Spielerlebens ist aber das Spielen-Können. Für die Entwicklung der Spielfähigkeit ist die kognitive und die soziale Dimension von entscheidender Bedeutung. 1.Grundlagenstufe ..... Hinführung zum Mini-Volleyballer 2.Aufbaustufe ......... Hinführung zum Universalisten 3.Leistungstufe ....... Hinführung zum Spezialisten Die Handlungsstrukturen bzw. -muster des Volleyballspiels lassen sich in individual-, gruppen- und mannschaftstaktische Lernbereiche gliedern. Individualtaktik: ist die zielgerichtete und zweckmäßige Anwendung technischer Fertigkeiten nur eines Spielers unter Berücksichtigung innerer und äusserer Einflussgroessen. Gruppentaktik: ist das Zusammenspiel von mindestens zwei und höchstens fünf Spielern, das auf die Erfüllung von Teilaufgaben der Mannschaftstaktik abzielt. Mannschaftstaktik: ist das Zusammenwirken aller Spieler zur Umsetzung von mannschaftstaktischen Handlungen in und zwischen den beiden Grundsituationen.
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Grundposition:
Die Fußstellung ist etwas mehr als schulterbreit; die Knie sind
gebeugt; der Körperschwerpunkt befindet sich zwischen und etwas
vor den großen Zehen (Fußballen belasten); Schultern nach vorn
und vor die Knie schieben; die Ellbogen sind nicht geschlossen
und außerhalb der Knie; die Handflächen zeigen nach oben;
der Rücken ist gerade und der Kopf gerichtet (Richtung Angreifer
blicken).
Abwehr im Stand:
Situation: harter Schlag in den körpernahen Bereich
Kurz vor Ballkontakt Schultern nach vorn schieben; Arme
zusammenführen und eine optimale Treff- und Umleitfläche bilden.
Umleiten des Balls in die gewünschte Richtung durch eine
passive Bewegung der Trefffläche. Auflösen der Arme nimmt dem
hartgeschlagenen Ball Energie. Seitliche Abwehr ermöglicht durch
absenken der Gegenschulter eine optimale Trefffläche.
Abwehr im Kniestand (einbeinig):
Situation: hart geschlagene Bälle direkt neben Körper
Senkung des Körperschwerpunktes durch aktiven Ausfallschritt des
Richtungsbeins; Optimale Körperposition aktive Streckbewegung
der Arme; Vor-unter-Schieben der Schultern und Aufdrehen der
Armflächen (Eindrehbewegung der Schulter-Körperachse in
Ballflug); Die Abstürzbewegung endet mit dem Bodenkontakt des
Knies.
Hechten:
Situation: Bälle, die in größerer Distanz vom Körper gespielt
werden und nicht erlaufen werden können.
Absenken des Körperschwerpunkts nach mehreren Spurtschritten
(ohne Abstoppen) und aktiver horizontaler Absprung; Armstreckung
nach vorn; Spielen des Balls mit beiden Unterarmen; Abfangen des
Körpergewichts über Abstützbewegung der Arme und Ausgleiten
über Brust, Bauch, Oberschenkel, Kopf in den Nacken nehmen,
Beine anwinkeln (leichte Hohlkreuzhaltung).
seitliche Hechts: Spielen des Balls einarmig (spielfeldferne Hand)
Rückfall:
Situation: geschlagene Bälle auf Brust/Bauchhöhe vor/neben
den Körper.
Kurz vor dem Ballkontakt die Arme zusammennehmen, die Hüfte
strecken, den Schultergürtel zurücknehmen und eine optimale Treff-
und Umleitfläche für den Ball bilden; Absenken des Körperschwer-
punkts nach hinten und Abrollen über Gesäß und Rücken.
Erlaufen:
Situation: Locker geschlagene Bälle oder Blockabroller, die nicht
im Stehen gespielt werden können.
Während des Laufs zum Spielort die Schulterachse Richtung
Zuspielort drehen, aber Arme und Oberkörper ruhig halten (auf
ruhige Augenlinie achten); Kurz vor dem Ballkontakt Schulter nach
vorn schieben und Arme schließen; Schultern und Arme unter/hinter
den Ball bringen. Den Ball durch eine aktive Körperbewegung
(Rumpf/Schulterbereich) während des Laufens in die gewünschte
Richtung "schieben"; nach dem Abspiel Weiterlaufen/Abbremsen
und Folgeaktionen vorbereiten.
Tipps und Regeln:
- Verteidigung ist zu allererst Einstellungssache!
- Versuche, jeden Ball zu verteidigen und gib nie auf, bevor der Ball
den Boden berührt. Woher weißt du, ob du den Ball nicht doch
noch bekommen hättest, wenn du es nicht probierst?
- Versuche, den Spielverlauf voraus zu ahnen. Denke: "Der nächste
Ball kommt zu mir!" Dann bist Du immer bereit.
- Versuche immer mit beiden Armen zu spielen. Das gibt dem Ball
mehr Fläche und Dir mehr Sicherheit.
- Du musst rechts, wie links neben dem Körper gleich gut
abwehren. Keine Schokoladenseite zulassen!
- Kurz vor dem Aufschlag des Angreifers die Grundhaltung
einnehmen und stehen. Auch wenn Du mal am falschen Ort stehst
(zu dicht oder zu weit), sind Deine Chancen besser als wenn Du
noch läufst.
- Wenn der Ball direkt nach oben oder zurück ins Feld gespielt
werden soll (z.B. nach einem Netzroller), ist es nötig, die Arme
leicht anzuwinkeln.
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